Amstetten: Größte Schwammstadt Europas

Amstetten bekommt mit 90 Bäumen ein grünes Stadtzentrum, das zur Erholung und Abkühlung dient. 

© Skizze des neuen Hauptplatz in Amstetten mit Bäumen und Spielbrunnen
Rendering des klimafitten Amstettner Stadtzentrums.
  • Zusammenfassung: Mit der Neugestaltung entsteht im Untergrund Niederösterreichs größte Schwammstadt. Rund 90 Bäume werden am Hauptplatz künftig für Schatten und angenehme Temperaturen sorgen. Davon werden 74 Bäume neu gepflanzt.
  • Ziel: Netzwerk der grünen Plätze in Amstetten errichten, fußläufig, Entlastung Regenwasserkanal (vor etlichen Jahren ist Hauptplatz geschwommen, das Wasser ist von den umliegenden Hängen gekommen).
  • Laufzeit: Bürgerbeteiligung 2020, Baubeginn März 2023, Eröffnung Hauptplatz Ende 2024; Umbau Rathausstraße bis 2025.
  • Entsiegelte Fläche: 750m2 und 5.500m2 Fläche Schwammstadt für neuen Stadtteil
  • Kosten: 8 Mio. Euro, inklusive Infrastruktur (Kanal, Leitungen)
  • Finanzierung: Unterstützung über „alte“ Dorf -und Stadterneuerung, Bodenbonus, Bund / Land / EU Förderungen
  • Projektbeteiligte: „3:0 Landschaftsarchitektur“

„Innenstädte müssen lebendig sein. Dafür braucht es eine hochwertige Aufenthaltsqualität. Es braucht Orte, an denen man sich wohl fühlt. Zudem muss es ein ausgewogenes Angebot im Bereich Handel und Gastronomie sowie Wohnen und Arbeiten. Die Neugestaltung setzt auch in diesen Bereichen neue Impulse“, so Bürgermeister Christian Haberhauer.

Das Stadtzentrum wird zur grünen Feier-, Verweil- und Erholungszone umgebaut. Dafür wird der Hauptplatz samt Nebenstraßen neu gestaltet. Grund dafür ist, dass Raum für klimafitte Bäume geschaffen wird. Dank Schwammstadt-Prinzip haben sie viel Platz im Wurzelraum und können sich trotz Hitze und Trockenheit im urbanen Raum gut entwickeln.

Höhere Verweildauer im Grünen

Die großkronigen Bäume bringen mehr Schatten und Kühle und schaffen ein angenehmes, lokales Klima. So soll das Ziel die Innenstadt zu attraktivieren und die Verweildauer zu erhöhen erreicht werden. Der Hauptplatz soll generationsübergreifend zur Wohlfühlzone werden. Gleichzeitig soll genügend Platz für den großen, wöchentlich stattfindenden Bauernmarkt und die Stadtfeste sein.

Umfangreiche Baumaßnahmen sind nötig wie das Abreißen einer Mauer, das Errichten eines Parks und eines Spielbrunnens sowie überdachte Radabstellplätze. Außerdem werden Sitzmöbel ausgetauscht. Die vorhandene Baumstruktur bleibt erhalten und wird ergänzt von neuen, klimafitten Bäumen. Der Verkehr wird durch eine Begegnungszone gedrosselt.

Dem Projektstart ist eine intensive BürgerInnenbeteiligungsphase vorangegangen. Auch jetzt während der Umsetzung haben die Bürgerinnen und Bürger Mitsprache.

BürgerInnenbeteiligung und Baustellensafaris

Markus Brandstetter, 1. Vizebürgermeister von Amstetten und Stadtrat für Mobilität, Stadtentwicklung und Landwirtschaft setzt auf die Beteiligung der Bevölkerung: „Schwammstadtprojekte sind langfristige, nachhaltige Projekte. Wir wollen die Perspektive wechseln, und dabei alle mitnehmen. Über 10.000 Kontakte wurden während dieser Phase gemacht.“ 1.200 Fragebögen wurden beantwortet, Workshops durchgeführt, zielgerichtet mit ansässigen UnternehmerInnen gearbeitet und dabei viel Feedback eingeholt, sowohl positiv und als auch negativ.

Der Vizebürgermeister unternimmt Führungen, sogenannte „Baustellensafaris“, für alle Interessierte. Bisher haben sich über 500 Personen Amstetten aus der Luft angesehen, dafür haben sie ein Hubwagerl bestiegen.

Best-Practice