Hochwasserschutz

Der Umgang mit Wetterextremen stellt uns vor große Herausforderungen. Hochwässer stellen in Österreich die häufigste Naturkatastrophe dar und haben das größte Schadenspotenzial. So schützen wir uns.

© Häuser unter Wasser durch Überschwemmung
Hochwasser gehört zu den Naturkatastrophen, die in Zukunft zunehmen werden.

Mehrtägige Starkregenereignisse stellen ein besonderes Hochwasserrisiko dar, da gesättigte Böden und versiegelte Flächen keinen weiteren Regen mehr aufnehmen können. Auch wenn die Prognosen zu zukünftigen Hochwässern noch schwierig sind, ist eine zeitliche Verschiebung der Hochwassergefährdung in Richtung Winter zu erwarten.

Mit diesen Auswirkungen müssen wir rechnen

Hochwässer betrifft die Bereiche Bauen und Wohnen, Landwirtschaft und Forstwirtschaft, Gesundheit, Katastrophenschutz, Raumplanung, Verkehrsinfrastruktur, Energie- und Wasserversorgung:

  • Schäden an Gebäuden und der Bausubstanz
  • Gefährdung der Stabilität von Böschungen und Hängen
  • Ertragsausfälle und Qualitätseinbußen in der Landwirtschaft
  • Erhöhte Gefahr von Bodenabtrag durch Erosion
  • Schäden an der Wasserversorgungs- und Entsorgungsinfrastruktur
  • Verunreinigung des Trinkwassers
  • Überlastung von Regenentwässerungs- sowie Abwasserentsorgungssystemen
  • Schädigung oder Zerstörung der Infrastruktur wie Energienetze, Stromleitungen

Hochwasser­warnsysteme können frühzeitig vor Gefahren warnen.

Hochwasser­warnsystem

Je länger die Vorwarnzeit für die Einsatzkräfte und Bevölkerung desto besser. Bei Hochwasserereignissen steigen oft innerhalb kürzester Zeit die Pegelstände der betroffenen Wasserläufe. Warnsysteme können wichtige Informationen über Zeitpunkt und Ausmaß bevorstehender Hochwässer liefern. das Warnsystem und die Katastrophenschutzpläne sollten von der Gemeinde mit der Feuerwehr und Hilfsorganisationen abgestimmt werden. Das Land NÖ bietet ein umfassendes Angebot zur Unterstützung.

Hochwasser­schutzbauten

Entlang der großen Flusssysteme, wie Donau oder Kamp, sind immer wieder Hochwasserereignisse möglich. Die Gemeinden stellen sich auf Bedrohungen ein. Seit 2002 wurden in Niederösterreich 500 Hochwasserschutzprojekte umgesetzt und über 200 Gemeinden sicherer gemacht.

Retentions­flächen schützen gefährdete Gebiete

Wetterextreme wie Starkniederschläge in Verbindung mit der Versiegelung von Flächen können lokal zu Überschwemmungen führen. Während Starkregenereignissen können die Böden die Wassermassen oft nicht mehr aufnehmen und es kommt zu Überschwemmungen und der Überlastung von Bächen und Flüssen. Die Folge sind Schäden durch Erosion bei landwirtschaftlichen Flächen und Schäden durch Wasser und Schlamm in Siedlungsgebieten. In Retentionsbecken sammelt sich das Hochwasser und wird verzögert abgeleitet bzw. versickert vor Ort.

Empfehlungen für Gemeinden für Hochwasserschutz

  • Informieren Sie sich über die Gefährdung durch Hochwässer oder Hangwässer, z.B. über die Risikolandkarte HORA.
  • Falls nötig, planen Sie einen Hochwasserschutz für die Gemeinde.
  • Überlegen Sie die Installationen eines Warnsystems.
  • Berücksichtigen Sie die Gefährdung durch Hochwässer in Flächenwidmung und Bebauungsplan.
  • Errichten Sie neue Gebäude nicht in Gefährdungszonen.
  • Setzen Sie Maßnahmen zum Schutz gegen Wassereintritt in Gebäude.
  • Sichern Sie Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen gegen Hochwasser.
  • Sorgen Sie für ausreichend Versickerungsflächen, indem Sie z.B. Flächen entsiegeln.
  • Schaffen Sie in gefährdeten Gebieten Retentionsräume.
  • Stimmen Sie die Warnungen und Katastrophenschutzpläne mit der Feuerwehr, Zivilschutzverband und Hilfsorganisationen ab. Die eNu bietet zur Unterstützung den Workshop „Vorsorgecheck Naturgefahren“ an.
  • Informieren Sie die Gemeindebewohner über private Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser.