Lebensmittel & Strom mit Agri-PV produzieren

Die Agri-Photovoltaik bietet für landwirtschaftliche Flächen einen Doppelnutzen für nachhaltige Energieerzeugung und Pflanzenproduktion.

© Auf einem Feld werden Sonnenblumen zwischen PV-Panelen angebaut.
Die beweglichen Solarpanele beschatten manche Zeilen und sorgen für mehr Bodenfeuchtigkeit.

Agri-PV ermöglicht eine innovative Doppelnutzung landwirtschaftlicher Flächen, indem es Energie­erzeug­ung und Pflanzenwachstum auf demselben Areal kombiniert. Durch geschickt platzierte Solarpaneele über den Feldern wird die Flächeneffizienz erheblich gesteigert. Diese Technologie fördert nicht nur erneuerbare Energie, sondern bewahrt auch fruchtbare Ackerflächen und schafft artenreiche Biotope.

Verschiedene Systeme für erneuerbare Energie

Die Landwirtschaft bietet vielfältige Möglichkeiten zur Integration von PV-Systemen. Aktuell dominieren geschlossene Systeme wie PV-Gewächshäuser. Offene Systeme können entweder bodennah oder mindestens zwei Meter hoch aufgeständert sein.

Bodennahes PV-Systeme

Bodennahe Anlagen ermöglichen es Landwirtinnen und Landwirten, zwischen den PV-Modulen zu arbeiten. Sie sind kosteneffizienter und haben geringere Auswirkungen auf das Landschaftsbild.

Hoch aufgeständerte PV-Systeme

Hoch aufgeständerte Anlagen nutzen den Raum unter den Modulen effizient. Sie bieten Schutz für darunter wachsende Pflanzen vor ungünstigen Umwelteinflüssen wie Hitze. Zudem können land­wirt­schaft­liche Maschinen problemlos eingesetzt werden. Um ausreichend Licht und Niederschlag zu gewährleisten, werden die Reihenabstände zwischen den PV-Modulen bei hoch aufgeständerten Systemen vergrößert.

Diese Systeme steigern die Effizienz und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft, indem sie erneuerbare Energie erzeugen und gleichzeitig landwirtschaftliche Erträge sichern.

Viele Vorteile auf wenig Fläche

Agri-PV-Anlagen steigern die Effizienz und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft, indem sie erneuerbare Energie erzeugen und gleichzeitig landwirtschaftliche Erträge sichern. Durch die Kombination von Strom- und Nahrungsmittelernte kann der Flächenertrag um bis zu 160 % gesteigert werden. Landwirtinnen und Landwirte können somit einen erheblichen Teil ihres Energieverbrauchs selbst produzieren und zusätz­liches Einkommen durch den Verkauf von Sonnenstrom generieren. Bruck an der Leitha zeigt es vor: die Solarstromproduktion des ca. 5 Hektar großen Sonnenfeldes reicht aus, um 900 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Im Obstgarten können PV-Anlagen eine weitere Zusatzleistung erbringen: Die Paneele schützen junge Kulturen vor Extremwetterereignissen. Das Öko-Solar-Biotop Pöchlarn testet auf Referenzflächen, wie sich Photovoltaik und Biodiversitätsflächen und Agrarkulturen kombinieren lassen. Der Hitzeschutz kommt den Obstbäumen zu Gute.

Auch ein Plus für die Natur

Agri-PV-Anlagen fördern die Biodiversität, indem sie Nistplätze und Schutz für verschiedene Tierarten bieten. Die Schattenwirkung der Solarmodule begünstigt das Mikroklima, die Boden- und Luft­feucht­ig­keit. Flächenstreifen zwischen den Anlagen werden durch artenreiche Bepflanzung zu kleinen Biotopen, die vor Erosion schützen.

Ein weiterer Vorteil ist die Verwendung demontierbarer Fundamente, die zur Vermeidung von Boden­ver­siegel­ung beitragen. Agri-PV-Anlagen schaffen eine Balance zwischen Energieproduktion und nach­haltiger Landnutzung, wodurch die landwirtschaftliche Fläche effizient und umweltfreundlich genutzt wird.

© Auf einem Feld werden landwirtschaftliche Kulturen zwischen PV-Panelen angebaut.
Agri-PV ermöglicht es auf landwirtschaftlich genutzten Flächen auch Sonnenenergie zu produzieren.

Landschaftsbild der Zukunft

Agri-PV-Anlagen sind nachhaltige Energiequellen und verbinden Landwirtschaft, Energieerzeugung und Artenförderung ohne Flächenkonflikt.

Für die gesellschaftliche Akzeptanz ist es entscheidend, bereits bei der Planung zu bedenken, wie gut sich die Agri-PV-Anlage in das bestehende Landschaftsbild einfügt. In sensiblen, klein strukturierten Landschaften sind eher kleinere Anlagen angemessen, während in großflächigen Regionen auch größere Anlagen akzeptiert werden.