Renaturierung von Fließgewässern

Die Renaturierung von Fließgewässern ist ein wichtiger Hoch­wasser­schutz. Um die Wasser­temperaturen zu reduzieren, sollten die Ufer­zonen bepflanzt werden um Schatten zu schaffen.

© Weidlingbach Eichenhain mit Blättern und Totholz
Renaturierte Fluss- und Bachläufe sind ein wichtiges Biotop.

Der Klimawandel führt zu häufigeren Hitzeperioden und gleichzeitig zu fehlenden Niederschlägen. Diese Veränderungen haben spürbare Auswirkungen auf die Bäche und Flüsse in Österreich. Die Lebens­bedingungen von Süßwasser­flora und -fauna hängen unmittelbar von der Wassertemperatur ab. Seit den 1980er Jahren sind die Wassertemperaturen in Österreichs Flüssen im Sommer um etwa 1,5 °C und im Winter um 0,7 °C gestiegen. Diese Erwärmung kann den ökologischen Zustand der Gewässer erheblich beeinträchtigen.

Uferbepflanzung zur Stabilisierung der Wassertemperaturen

Um dem Trend der steigenden Wassertemperaturen entgegenzuwirken, ist es entscheidend, aktiv zu werden. Eine bewährte Maßnahme ist die Bepflanzung der Uferbereiche mit Bäumen und Sträuchern. Diese Pflanzen beschatten die Wasserflächen und helfen dabei, überhöhte Temperaturen zu reduzieren. Eine intakte Ufervegetation kann bis zu 95 % der einfallenden Solarstrahlung abschirmen.

Unterschiedliche Gewässertiefen, Fließgeschwindigkeiten und eine Durchmischung mit dem Grund­wasserstrom sind weitere Maßnahmen, die z.B. beim Michelbach eine Verbesserung der Wasserqualität und Senkung der Temperatur bewirken.

Ein Gewinn für Umwelt und Hochwasserschutz

Die Wiederherstellung natürlicher Uferbereiche, Auen und Flussläufe optimiert die Wasserführung und trägt dazu bei, Hochwasserspitzen zu dämpfen. Strategien wie die Schaffung von Überflutungsgebieten ermöglichen es, Wasser in kontrollierten Bereichen zu verteilen und minimieren so die Risiken von Über­schwemmungen. Die Renaturierung von Flüssen ist somit ein doppelter Gewinn: Sie schützt die Umwelt und bietet wirksamen Hochwasserschutz.

© Gestaltung von naturnahen Fließgewässern.
Naturnahe Fließgewässer regulieren sich selbst und sind Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Naturnahe Fließgewässer sind besser in der Lage, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Erfahren Sie mehr darüber, wie Renaturierungsprojekte zur Verbesserung der ökologischen Gesundheit von Flüssen beitragen und gleichzeitig Gemeinden vor Hochwasserereignissen schützen. In Böheimkirchen wurde mit der Renaturierung des Michelbachs ein effektiver Hochwasserschutz und gleichzeitig ein begeistert angenommenes Naherholungsgebiet geschaffen. Zwischen Zellerndorf und Watzelsdorf entstand ein Biotop mit großer Artenvielfalt durch die Renaturierung der Pulkau.