Außenanlagen & Gebäude begrünen

Bauwerksbegrünungen haben viele positive Effekte. Das kann dazu führen, dass die Pflanzen als "Klimaanlage für draußen" agieren und in Kombination mit PV-Anlagen die Energieeffizienz des Gebäudes stark steigern.

© An der Glasfassade eines Hauses wachsen Kletterpflanzen empor.
Fassadenbegrünung wirken durch Beschatten und Verdunstung wie natürliche Klimaanlagen.

Bauwerksbegrünungen haben viele positive Effekte. Sie binden CO₂, reduzieren Lärm und die Belastung durch Schadstoffe. Sie spenden Schatten und reduzieren die Umgebungstemperatur durch Verdunstung. Das kann dazu führen, dass die Pflanzen als „Klimaanlage für draußen“ agieren und die Kosten für Heizung und Kühlung des Gebäudes senken.

Man unterscheidet verschiedene Arten von Fassadenbegrünungen: bodengebundene wachsen direkt aus dem Erdboden, fassadengebundene berühren diesen nicht. Kletterpflanzen sowie Stauden, Gräser und Kräuter können in begrünten Wänden ohne Bodenkontakt verwendet werden.

Dach- und Fassadenbegrünungen können viel

Begrünungen nehmen Wasser auf und geben es kontrolliert über Pflanzen und Substrate in die Atmosphäre ab. Sie können sogar verunreinigtes Wasser filtern und reinigen. Im Vergleich zu anorganischem Material wie Mauern heizen sich die grünen Blätter weniger stark auf, daher strahlen sie auch weniger Wärme an ihre Umgebung ab. Die Pflanzen erzeugen Sauerstoff, verdampfen Wasser und haben einen kühlenden Effekt. Die Vegetation schafft zudem natürliche Lebensräume für Insekten, Vögel, Fledermäuse und andere Tiere, die wichtig für ein funktionierendes Ökosystem sind.

Begrünungen verbessern als das lokale Klima und bringen ästhetische Vorteile mit sich. Sie haben nachweislich positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen.

Gebäudeschutz & Energieproduktion kombinieren

Flächige Begrünungen an Dach und Fassaden wirken wie eine natürliche Isolierung des Gebäudes bzw. der Anlage gegen Hitze und Kälte. Kletterpflanzenblätter agieren wie natürliche Vorhänge, spenden Schatten und blockieren heiße Sonnenstrahlen. Im Winter verlieren sie ihre Blätter, wodurch die Sonne das Gebäude erwärmen kann.

Selbstrankende Kletterpflanzen wie Efeu und Wilder Wein begrünen Fassaden und Mauern ohne Hilfe. Wichtig ist, dass die Konstruktion zusätzliches Gewicht aushält und das Mauerwerk vor der Begrünung keine Schäden hat. Diese Selbstklimmer standen lange Zeit in der Kritik Fassaden zu schädigen. Das konnten Studien inzwischen widerlegen: eine Begrünung schützt intaktes Mauerwerk vor Sonnen­einstrahlung, Temperatur­schwankungen und Niederschlag.

Gerüstkletterer kommen mit dem Mauerwerk nicht in Berührung, brauchen aber eine Rankhilfe. Werden Schnüre gespannt, können Schlinger und Winder – wie das Geißblatt – gepflanzt werden. An Rankhilfen können Clematis oder Hopfen in die Höhe wachsen.

Auch Dachbegrünungen tragen positiv zur Kühlung von Gebäuden bei, da sich begrünte Flächen weniger stark aufheizen. Man unterscheidet zwischen extensiver und intensiver Begrünung, abhängig von der Aufbauhöhe des Substrats. Wenn nur wenig Substrat bei der Begrünung verwendet wird (in etwa 5cm), können nur niedrige trockenresistente Pflanzen wie Sedum-Arten oder Gräser eingesetzt werden. Bei intensiven Begrünungen (Substrathöhe etwa 20 bis 35 cm) können sogar Bäume und Sträucher wachsen. Die Begrünung wirkt wie ein Schutzschild gegen Verwitterung und hilft, Sanierungs- und Wartungskosten zu senken. Laut gruenstattgrau.at erhöht sich bei einem begrünten Flachdach die Lebensdauer der Gebäudeabdichtung im Vergleich zu herkömmlichen Flachdächern um mindestens 10 Jahre.

© Infografik zur Dachbegrünung: Häuser und Regenwolke und Badewanne.
Pflanzen am Dach kühlen die Umgebung ab und speichern Wasser lokal.

Bauwerksbegrünungen lassen sich gut mit erneuerbaren Energietechnologien wie Solar- und Photovoltaikanlagen kombinieren, was zu einer Effizienzsteigerung führt.

Begrünung von Bushaltestellen

Manche gläserne Wartehäuschen werden im Sommer zu Hitzeinseln. Das Energieinstitut Vorarlberg arbeitet schon länger daran diese Bushaltestellen zu begrünen, um ein angenehmes Mikroklima zu schaffen. Diese Maßnahme hat nicht nur ökologische Vorteile, auch die wartenden Gäste werden für das Thema sensibilisiert, merkt man doch sofort den Effekt der Beschattung.

Die Bus- oder Straßenbahnhaltestellen kann man durch Hinzufügen von Trögen, Kletterpflanzen oder einfachen Dachbegrünungen wie vorgefertigten Gründachsystemen nachrüsten. Dabei ist es wichtig, den zu begrünenden Untergrund sowie die Statik und Befestigung zu beachten, führt auch die Natur im Garten Broschüre „Grüne Beschattung“ aus.