Wassernutzung in der Landwirtschaft

Die Veränderungen der Niederschlagsintensität, Trocken- und Hitzeperioden wirken sich besonders stark auf landwirtschaftliche Bereiche aus. Um unsere Ernährungssouveränität zu erhalten beraten das Land NÖ und die Landwirtschaftskammer. 

© Feld mit Lindenbaum im Vordergrund
Die Landwirtschaft ist stark vom Klimawandel betroffen.

Bereits jetzt sind in Niederösterreich Veränderungen der Temperatur und der Wasserverfügbarkeit deutlich zu erkennen. Klimaprognosen sagen noch häufigere Trockenperioden und Extremwettereignisse voraus. Das wirkt sich stark auf die Produktionsbedingungen in der Landwirtschaft aus. Das Land NÖ und die NÖ Landeslandwirtschaftskammer haben Beratungsangebote entwickelt, um Gemeinden, Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen.

Trockenheit & Wasserverknappung

Niederösterreich verfügt über rund 680.000 ha Ackerland und 28.000 ha Weinbauflächen, davon können rund 135.000 ha der Acker-, Obst- und Weinbauflächen derzeit bewässert werden. Sie befinden sich hauptsächlich in Gebieten, in denen Grundwasser über Feldbewässerungsbrunnen einfach erschlossen werden kann.

Die immer höheren Temperaturen sorgen für Verschiebungen der Vegetationsperioden. In Kombination mit einer ungünstigen Niederschlagsverteilung wird in manchen Regionen erstmals Bewässerung notwendig, damit die Pflanzen dann Wasser haben, wenn sie es brauchen.

Das Kompetenzzentrum Bewässerung des Landes Niederösterreich und der Landwirtschaftskammer NÖ berät, wie trotz Hitze- und Trockenstress und verringerter Wasservorräte in den Böden der Wasserhaushalt weitgehend aufrechtgehalten werden kann. Die boden- und wasserschonende Bewirtschaftung und der Humusaufbau gelten als oberstes Gebot.

Zu viel Wasser

In Niederösterreich nehmen besonders intensive Niederschläge zu. In den letzten Jahren kam es zu großen Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und landwirtschaftlichen Kulturen. Starke Abflüsse aus landwirtschaftlich genutzten Hanglagen schaffen Hochwassersituationen in Siedlungen, auch weitab von Gewässern. Der wertvolle Boden wird unwiederbringlich durch Erosion von den Feldern abgetragen. Anpassungsmethoden im Bereich Landwirtschaft, wie Mulch- oder Untersaaten, und im Straßen-, Kanal- und Wasserbau bewirken Verbesserungen.

Das Land Niederösterreich und die NÖ Landwirtschaftskammer bieten betroffenen Gemeinden individuelle Beratungen zur Hangwasserproblematik. Gemeinsam mit der Gemeinde analysieren Fachleute aus den Bereichen Wasserbau und Landwirtschaft die Problembereiche und entwickeln Gegenmaßnahmen. Ansprechpartner für eine Erstberatung sind die NÖ Landwirtschaftskammer (Abt. Pflanzenproduktion) und die Regionalstellen der Abteilung Wasserbau.

Anpassung an den Klimawandel

Landwirtinnen und Landwirte wählen Bewirtschaftungsmethoden, Kulturen und Sorten, die mit den veränderten Bedingungen auskommen. Wenn Biodiversität, Naturschutz und Landwirtschaft Hand in Hand gehen, wirkt sich das positiv auf Vitalität und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens und die Förderung von Nützlingen aus. Unterschiedliche Bewirtschaftungs- und Pflegemaßnahmen sowie die Wiederentdeckung alter Sorten lässt eine Vielfalt am Feld entstehen, die auch Dürre und Trockenheit trotzt.

In der Tierhaltung werden Hitze und lange Trockenperioden zum Stressfaktor. Es gilt Tiergesundheit und Tierwohl zu erhalten, auch wenn es zu Veränderungen im Stallklima und starken Ertragsschwankungen in reinen Dauergrünlandgebieten kommen wird. Die LK Niederösterreich hat viele Angebote für Klimaanpassungsmethoden entwickelt, um zu den Themen Pflanzenbau, Tierhaltung, Forstwirtschaft und Digitalisierung zu beraten.