Retentionsbecken Fahrafeld
Der 2,6 km lange Damm mit Hochwasserentlastung sorgt für Sicherheit im Triestingtal, auch bei Ereignissen über HQ100.

- Zusammenfassung: Nach mehreren Hochwasserereignissen in den Jahren 1991, 1997, 2002, 2006 und 2007 wurde ein effektiver Hochwasserschutz für das Triestingtal durch Retentionsbecken mit rund 750.000 m³ Rückhaltevermögen geplant und umgesetzt.
- Ziel: Siedlungen und Infrastruktur durch gezielte Rückhaltung von Hochwasserereignissen zu schützen, langfristige Sicherheit im Triestingtal für 30.000 Menschen vor Überschwemmungen
- Projektlaufzeit: Einreichung 2014, Baudauer 2020 bis Ende 2022
- Kosten und Förderung: ca. 43 Mio. Euro; 90 % gefördert durch Bund und Land NÖ. 4 Mio. Euro trägt der Triestingtal Wasserverband.
- Bauausführung: Porr Bau GmbH
Mit einem Rückhaltevolumen von rund 750.000 m³ ist das Rückhaltebecken Fahrafeld das zweitgrößte seiner Art in Niederösterreich. Es schützt künftig etwa 30.000 Menschen im Triestingtal vor Überschwemmungen. Nach langjähriger Planung erfolgte der Spatenstich im Juni 2020. Die Fertigstellung ist Ende 2022 erfolgt.
Projektträger ist der Triesting Wasserverband mit 12 Gemeinden. Das Rückhaltebecken stellt das Herzstück des umfassenden Hochwasserschutzkonzepts dar, das nach mehreren Extremhochwässern seit den 1990er-Jahren aufgebaut wurde.
Effektiver Hochwasserschutz für das Triestingtal
Eine Vorstudie zeigte: Die Geländesituation am Mittellauf der Triesting bei Fahrafeld eignet sich ideal für ein großflächiges Hochwasserrückhaltebecken. Nach Klärung der Grundstücksverhältnisse konnte die Dammtrasse genau festgelegt werden.
Der Damm verläuft über 2.600 Meter entlang des Siedlungsgebiets und erreicht bis zu 9 Meter Höhe. Um das Stauvolumen zu erhöhen, wird die Triesting auf rund 950 Metern verlegt. Eine gesicherte Hochwasserentlastung am Grundablass schützt das Becken bei Extremhochwasser – auch über HQ100 hinaus – und leitet das Wasser kontrolliert in das Tosbecken.
Gut Ding braucht Weile
Die Grundstücksbeschaffung am Kahlkopf in Pottenstein war ein jahrelanger Prozess. Um Tauschflächen für die Eigentümerinnen und Eigentümer der Ackerflächen anbieten zu können, wurden große Waldareale von den Bundesforsten erworben. Zum Glück waren Enteignungen nicht nötig – mit allen konnten einvernehmliche Lösungen gefunden werden.
Die Größe des Beckens sah vor, dass man ein Gutachten der Staubeckekommission einholt. Viele weitere Genehmigungen – vom Wasserrecht, Naturschutz bis zur Rodungsbewilligung – wurden erteilt. Zudem wurde die Umsetzung europaweit ausgeschrieben, die Firma Porr bekam den Zuschlag.
Besonderheiten dieses Projekts
- Die Grundstücke konnten ohne Enteignungen durch Tauschlösungen gesichert werden.
- Das Projekt wurde durch die gute Zusammenarbeit von Gemeinden, Land, Bund und Grundeigentümerinnen und -eigentümern ermöglicht. Denn ein Projekt dieser Größe wäre von einer einzelnen Gemeinden oder dem Verband allein nicht finanzierbar gewesen.
- Bestehende Rückhaltebecken in Kaumberg, Weißenbach, Bigl und Kreuzbauer entlang der Triesting wurden mit dem Retentionsbecken ergänzt.
Durch die Errichtung des Rückhaltebeckens hat der Wasserverband nicht nur ein Hochwasserschutz für die Region errichtet, sondern auch ein neues Naherholungsgebiet zum Spazierengehen, Wandern und Radfahren geschaffen.
