Kleinrückhaltebecken schützen vor Hangwasser

Kleinrückhaltebecken schützen Siedlungsgebiete und bebaute Flächen bei Starkregenereignissen.

© Baumstämme in einem Graben im Wald sollen Wasser und Muren zurückhalten.
Diese einfache Maßnahme schützt abwärtsliegende Gebiete vor Überflutungen und Vermurungen.
  • Zusammenfassung: Maßnahme gegen Auswirkungen von Starkregenereignissen in steilen Hang­lagen. Zur kleinräumigen Straßenentwässerung wurden bereits in 5 Gemeinden naturnahe Klein­rück­halte­becken errichtet, 4 weitere Bauten sind für 2024 geplant, auch für 2025 gibt es bereits Anfragen.
  • Projektlaufzeit: Die praktische Umsetzung ist relativ kurz. Die beauftragten Unter­nehmen brauchen ca. 14 Tage, um die Rückhaltebecken zu installieren. Wichtig sind im Vorfeld Besprechungen mit der Gemeinde und den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern, Vor-Ort-Besichtigungen mit allen Beteiligten sowie eine klare Darstellung dessen, was genau gemacht und was nicht gemacht wird.
  • Finanzierung: KLAR! Invest
  • Weitere Beteiligte: Örtliche Bauunternehmen für die Umsetzung, Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer, Gemeinden

Durch ihre Topographie (viele Gräben, schmale Täler, Hanglagen) ist die Region anfällig für Vermurungen, Verklausungen und Überschwemmungen. In den letzten 3 Jahren wurden in fünf Gemeinden in der Region Bucklige Welt–Wechselland Kleinrückhaltebecken errichtet. Oberhalb von betroffenen Gebieten werden kleine Rück­haltebecken gebaut, damit bei Starkregenereignissen angeschwemmtes Material aufgefangen wird und der Niederschlag langsamer abfließt.

Die verbesserte Wasserspeicherung und die Abnahme der Erosion durch Ausspülungen wirken sich positiv auf die Forstwirtschaft aus. Die Infrastruktur der Wege bleibt erhalten, die Biodiversität und das Nah­erholungs­gebiet Wald wird geschützt und gefördert.

Kleine Rückhaltebecken mit großer Wirkung

Die Gemeinden Krumbach, Lichtenegg, Hochneukirchen-Gschaidt, Aspang-Markt und Kirchschlag in der Buckligen Welt haben diese naturnahe Maßnahme umgesetzt um

  • Straßen und wichtige Infrastruktur vor Vermurungen sowie
  • umliegende Gebäude (Wohnhäuser, Gewerbebetriebe) vor Überflutungen und Vermurungen zu schützen,
  • Forstwege im Wald, Wege und Hänge zu erhalten,
  • Schäden im Naherholungsgebiet Wald zu verringern und
  • die Biodiversität zu erhöhen.

Kleinräumige Rückhaltebecken stellen sich unter Beweis

Die Gemeinden haben mit Rückhaltebecken sehr gute Erfahrungen gemacht. An Stellen, wo sonst bei Stark­niederschlag Material angeschwemmt und Straßen oder Eisen­bahn­strecken über­schwemmt wurden, konnte die Situation deutlich entschärft werden.

Anstelle großer Retentionsbecken, die massiv in die Natur ein­greifen würden, kommen mehrere kleine, natur­nahe Becken mit Holz­piloten und Natur­steinen zum Einsatz. Diese können nach einem Un­wetter mit einem Bagger geleert und für das nächste Ereignis schnell wieder vorbereitet werden.

Die Unwetter vom 8. Juni 2024, die auch Teile der Buckligen Welt ge­troffen haben, bestätigen die Wirksamkeit der Rückhaltebecken. Über 200 m³ Material wurden beispiels­weise im Rück­halte­becken in Hoch­neukirchen-Gschaidt auf­gefangen und im An­schluss wieder aus­geräumt. Dadurch wurden umliegende Gebäude effektiv vor Überschwemmungen und Vermurungen geschützt.

Best-Practice