Amstetten hat größte Schwammstadt
Amstetten hat nun neues grünes Stadtzentrum mit 100 Bäumen, das zum Verweilen und Erholen dient.

- Zusammenfassung: Mit der Neugestaltung des Hauptplatzes entsteht Niederösterreichs größte Schwammstadt, die mit einem Fassungsvermögen von 370.000 Litern den Regenwasserkanal entlastet. 100 Bäume werden am Hauptplatz künftig für Schatten und angenehme Temperaturen sorgen.
- Ziel: Netzwerk der grünen Plätze in Amstetten errichten, fußläufig. Entlastung des Regenwasserkanals, denn vor etlichen Jahren ist der Hauptplatz „geschwommen“, das Wasser ist von den umliegenden Hängen gekommen.
- Laufzeit: Bürgerbeteiligung 2020, Baubeginn März 2023, Eröffnung Hauptplatz Ende 2024; Umbau Rathausstraße bis 2025.
- Entsiegelte Fläche: 750 m2 und 5.500 m2 Fläche Schwammstadt für neuen Stadtteil
- Kosten: 8 Mio. Euro, inklusive Infrastruktur (Kanal, Leitungen)
- Finanzierung: Unterstützung über „alte“ Dorf -und Stadterneuerung, Blau-Gelben Bodenbonus, Bund / Land / EU Förderungen
- Generalplanung: „3:0 Landschaftsarchitektur“
„Innenstädte müssen lebendig sein. Dafür braucht es eine hochwertige Aufenthaltsqualität. Es braucht Orte, an denen man sich wohl fühlt. Zudem muss es ein ausgewogenes Angebot im Bereich Handel und Gastronomie sowie Wohnen und Arbeiten. Die Neugestaltung setzt auch in diesen Bereichen neue Impulse“, so Bürgermeister Christian Haberhauer.
Das Stadtzentrum wurde zur grünen Feier-, Verweil- und Erholungszone umgebaut. Dafür wurde der Hauptplatz samt Nebenstraßen neu gestaltet. So konnte Raum für klimafitte Bäume geschaffen werden. Dank Schwammstadt-Prinzip haben sie nun viel Platz im Wurzelraum und können sich trotz Hitze und Trockenheit im urbanen Raum gut entwickeln. In Amstetten werden so 370.000 l Niederschlag direkt vor Ort gespeichert, und entlasten somit den Regenwasserkanal beträchtlich.
Höhere Verweildauer im Grünen
Die großkronigen Bäume bringen mehr Schatten und Kühle und schaffen ein angenehmes, lokales Klima. Damit gewinnt die Innenstadt weiter an Attraktivität, die Verweildauer wird erhöht. Der Hauptplatz wird generationsübergreifend zur Wohlfühlzone. Gleichzeitig bleibt genügend Platz für den großen, wöchentlich stattfindenden Bauernmarkt und die Stadtfeste.
Umfangreiche Baumaßnahmen wie das Abreißen einer Mauer, das Errichten eines Parks und eines Spielbrunnens sowie überdachte Radabstellplätze wurden umgesetzt. Bestehende Sitzmöbel wurden außerdem ausgetauscht. Die vorhandene Baumstruktur blieb erhalten und wurde ergänzt von neuen, klimafitten Bäumen. Eine neue Begegnungszone drosselt das Verkehrsaufkommen.
Dem Projektstart ist eine intensive Beteiligungsphase vorangegangen. Auch jetzt während der Umsetzung hatten die Bürgerinnen und Bürger Mitsprache. Geführte Entdeckungstouren ermöglichten Beteiligung von allen Menschen – barrierefrei und inklusiv – und machten Stadtentwicklung für alle erlebbar.
Beteiligung und Baustellensafaris
Markus Brandstetter, erster Vizebürgermeister von Amstetten und Stadtrat für Mobilität, Stadtentwicklung und Landwirtschaft setzt auf die Beteiligung der Bevölkerung: „Schwammstadtprojekte sind langfristige, nachhaltige Projekte. Wir wollten die Perspektive wechseln, und dabei alle mitnehmen. Über 10.000 Kontakte wurden während dieser Phase gemacht.“ 1.200 Fragebögen wurden beantwortet, Workshops durchgeführt, zielgerichtet mit ansässigen Unternehmerinnen und Unternehmern gearbeitet und dabei viel Feedback eingeholt, sowohl positiv und als auch negativ.
Der Vizebürgermeister unternahm Führungen für alle Interessierte, sogenannte „Baustellensafaris“. Über 500 Personen Amstetten haben aus der Luft gesehen, und dafür sogar ein Hubwagerl bestiegen.
