Neuer Lindheimplatz für Wiener Neudorf
Für die Entwicklung eines hitzefreien Ortskern entsiegelte die Marktgemeinde Wiener Neudorf die Bahnhofsumgebung.

- Zusammenfassung: Ortskernentwicklung neben Bahnhof durch Entsiegelung, Begrünung und Bäume (nach Schwammstadtprinzip gesetzt). An der stark frequentierten Stelle wurde der Zugang zur Badner Bahn verbessert, ein Platz mit Aufenthaltsqualität, Fahrrad- und Scooterstellplätzen, E-Carsharing, Ladestationen und Infoscreen geschaffen. Um die Lebensqualität der BewohnerInnen zu verbessern und der Erhitzung im Ortskern entgegenzuwirken wurden dafür eine Fahrspur der B17 eingespart, PKW Stellplätze entsiegelt, breite Geh- und Radwege und Grünflächen angelegt.
- Ziel: Steigerung der Attraktivität und Funktionalität des Bahnhofbereichs, sicheres und barrierefreies Queren und kurze Wege.
- Ort: Kreuzung Hauptstraße, Wiener Straße, Eumigweg neben Sportplatz, 2351 Wiener Neudorf
- Laufzeit: ca. 2 Jahr, Fertigstellung Ende 2024
- Kosten: ca. 2 Mio. Euro
- Förderungen & Finanzierung: 60.000,- Euro Blau-gelber Bodenbonus, 400.000,- Euro, Fußverkehrsförderung Bund, 195.000,- Euro Dorf- und Stadt Leuchtturmförderung, 35.000,- Euro Natur im Garten, 9.000,- Euro Nafes.
Baumeisterleistungen: Platzgestaltung inklusive der Grünflächeneinfassungen, 932.452 Euro. Gärtnerleistungen: Ausgestaltung der Grünflächen mit automatischer Bewässerung aus dem nahegelegenen Brunnen, 85.216 Euro. Brunnenbauer: Fontänenbrunnen inkl. technischer Ausstattung, 167.350 Euro
Das soziale Leben in Wiener Neudorf konzentriert sich rund um den Bahnhof – ein zentraler Knotenpunkt, geprägt durch die Badner Bahn. Die umliegenden Siedlungen sind fußläufig gut angebunden, was kurze Wege und nachhaltige Mobilität ermöglicht.
Mit bis zu 1.500 Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrern täglich ist der neue Lindheimplatz das Zentrum aktiver Mobilität. Wo früher über 20.000 KFZ-Fahrten täglich für hohe Verkehrsbelastung sorgten, bietet der neugestaltete Platz heute Grünflächen, Retentionsräume und einen barrierefreien Zugang zum Bahnhof.
Die Umgestaltung schafft Aufenthaltsqualität und Platz für Märkte und Freizeitangebote. Fahrradboxen, Scooterstellplätze, Sitzmöbel sowie ein multimodaler Mobilitätsknoten mit E-Carsharing, Ladepunkten und Infoscreen ergänzen das Angebot. Eine Fahrspur der B17 wurde zugunsten von Grünflächen sowie breiten Geh- und Radwegen zurückgebaut.
Der ehemalige Bahnhofsplatz in Zahlen
Im Rahmen eines großangelegten Entsiegelungsprojekts wurden in Wiener Neudorf 2.500 m² Asphalt und 350 m² Gebäudefläche entfernt. Stattdessen entstanden 1.300 m² neue Grünflächen mit 32 Bäumen, 26 Obstgehölzen, 30 Weinstöcken und 150 m² bienenfreundlicher Wiese. Insgesamt wurden rund 3.800 Tonnen Erde bewegt und 14.000 Blumenzwiebeln gepflanzt.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist der neue 500 m² große Spielplatz beim Kaffeehaus. Ein Fontänenbrunnen mit aufbereitetem Brauchwasser aus einem 5.000-Liter-Tank sorgt für Kühlung an heißen Tagen.
Begrünte Wege laden zum Gehen und Radfahren ein – der neu gestaltete Raum fördert Aufenthaltsqualität, Biodiversität und nachhaltige Nutzung im urbanen Umfeld.
„Bäume mit Mehrwert“
Wiener Neudorf setzt gezielt Maßnahmen zur Klimaanpassung und ökologischen Verantwortung um. Bereits 500 heimische, hitze- und trockenheitstolerante Bäume wurden an Straßen, in Parks und auf Brachflächen gepflanzt. Sie verbessern das Mikroklima, spenden Schatten und fördern die Artenvielfalt im Ortsgebiet.
96 % der Jungbäume überstanden dank hochwertiger Pflanzware und konsequenter Pflege die Anwuchsphase erfolgreich. Ein seit 2017 geführter Baumkataster gewährleistet die laufende Kontrolle und Pflege des Altbaumbestands.
Durchlässige Grünflächen, bepflanzte Versickerungsbereiche und schattige Sitzplätze alle 300 Meter steigern zusätzlich die Aufenthaltsqualität und fördern die Regenwasserversickerung.
Mehr Lebensqualität durch clevere Verkehrslenkung
Seit über zehn Jahren verfolgt Wiener Neudorf eine klare Mobilitätsstrategie: weniger Autoverkehr, mehr Raum für umweltfreundliche Fortbewegung. Breite, barrierefreie Geh- und Radwege bieten Sicherheit für alle Generationen – vom Kind bis zur Rollatornutzerin.
Die Bevölkerung wird aktiv in Verkehrsplanungen eingebunden – sogar Kinder gestalten ihre Schulwege mit. Ergänzend sorgen gute öffentliche Anbindungen, E-Carsharing, kostenlose Öffi-Tickets und Fahrradservices in Wohnanlagen für nachhaltige Mobilitätslösungen und hohe Lebensqualität.
